„St. Pankratius”, Pfarrkirche zu Reiste

Die Pfarrkirche zu Reiste wurde in den Jahren 1849 bis 1852 erbaut. Der Bau war mit 20.065 Talern veranschlagt. Die Baukosten mussten nach einem Urteil in 3. Instanz des Obertribunals Berlin von der Reister Kirchengemeinde selbst aufgebracht werden. Jede Familie musste zur Tilgung beitragen. Wer nicht zahlen konnte, der wurde gepfändet. Ein Bauer musste seinerzeit aus diesem Grunde zwei gute, kräftige Rinder abgeben. 1898 wurden die letzten Schulden gezahlt.
Die alte Reister Kirche, eine dreischiffige Hallenkirche, die auf dem heutigen Friedhof stand, stammte aus der romanischen Bauzeit. Sie wurde wahrscheinlich zwischen 1100 und 1200 erbaut. 1835 wurde sie wegen Baufälligkeit geschlossen und 1846 abgebrochen. In der Zwischenzeit zog die Gemeinde ab 1835 in eine umgebaute Scheune auf dem Junkers-Hof des Herrn von Weichs um. Sie stand auf dem heutigen Kirchplatz.
Die Kirche ist reichlich mit Kunstdenkmälern ausgestattet. Besonders erwähnenswert sind das Hochrelief der Heiligen Familie (hl. Sippe) aus den Jahren 1515-1520, das Sakramentshäuschen (Tabernakel im Chorraum) aus dem Jahr 1450, die Jakobusstatue aus dem Jahr 1520, der hl. Pankratius aus dem Jahr 1637 und die Doppelmadonna aus dem Jahr 1680. Ebenfalls sehr wertvoll ist die historische Orgel mit dem Pfeifenbestand der ehemaligen Grafschafter Orgel aus dem Jahre 1633. Es sind noch sieben Register aus der alten Orgel erhalten, was eher selten der Fall ist. Nach umfassender, mehrjähriger Restaurierung bildet die Orgel seit 2018 das neue optische und musikalische Schmuckstück der Pfarrkirche.
Mit der Gesamthöhe des Turmes mit Kreuz von 48 Metern war und ist sie eine der höchsten Kirchen in der Umgebung.
Vor der Kirche befindet sich die Krieger-Gedächtniskapelle. Diese wurde 1921 erbaut und erinnert an die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege.
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